Auf Inka-Pfaden - Tag 2
15:27Tag 2 (Samstag):
Der zweite Tag begann leider für Jens nicht wirklich gut. Durch das starke Schwitzen und den dann doch recht kühlen Wind entwickelte sich in der Nacht bei ihm ein starker Husten. Vielleicht war er aber auch schon angeschlagen auf den Trail gestartet, denn einige Mitglieder unserer Reisegruppe hatten schon Tage zuvor mit Erkältungen zu tun.
Heute stand ein echt hartes Programm auf dem Plan. Wir mussten den sogenannten Dead Womens Pass auf 4200m Höhe überqueren und dafür in den ersten Stunden 1200 Höhenmeter bewältigen und dabei Unmengen an unterschiedlich hohen Stufen nehmen. Die letzten 400 Höhenmeter sollten dann nochmal besonders steil und herausfordernd sein.
Jens ging es zunehmend schlechter und jeder Schritt, jeder weitere Höhenmeter war für ihn eine Qual. Zudem war es durch den stetigen Schatten echt kalt. Jens überlegte sogar, den Trail abzubrechen, da dies nur noch zu Beginn des zweiten Tages möglich ist. Dank Marco, der ihm für einen Großteil des Anstiegs den Rucksack abnahm und immer wieder motivierte, entschloss er sich aber, weiterzumachen. Nach einigen Stunden lag dann der Weg endlich in der Sonne und das Frieren hatte ein Ende. Die Qual jedoch noch nicht… Zum Glück hatte unsere Guide Marco schon angekündigt, dass es wichtig ist diesen Abschnitt des Trails in ganz eigenem Tempo zu gehen.
So arbeiteten wir uns mit vielen Pausen und ganz langsam den Berg hinauf. Die Luft wurde mit jedem Meter deutlich dünner und der Weg immer steiler. Und irgendwann war dann das Ziel in Sicht! Auf dem Pass angekommen wurden wir von unserer Gruppe mit Applaus empfangen und konnten kurz ausruhen, denn bis zum Campingplatz stand uns ein Abstieg von 600m bevor.
Immer wieder wurden wir auf den Weg von Trägern der verschiedenen Gruppen überholt. Auch ihnen sah man die Anstrengung an, jedoch ist es einfach unglaublich, in welcher Geschwindigkeit sie die Strecke bewältigen. Einige rannten sogar, denn es gibt wohl alle zwei Jahre einen Wettbewerb für die Träger und Guides für den sie augenscheinlich trainierten. Der unfassbare Rekord liegt für den gesamten Trail mit über 42km bei 4 Stunden und 20 Minuten. Keine Ahnung, wie das gehen soll…
Eine besondere Überraschung hatte unser Koch an diesem Abend für uns auf Lager: eine wunderschön verzierte Torte, mitten im Nirgendwo gebacken in einem Topf!
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