Dienstag: Kaiserpalast und verbotene Stadt
17:32
Wer Peking besucht, landet über kurz oder lang auch in der verbotenen Stadt, der früheren Residenz des chinesischen Kaisers. (Wobei diese „Kaiser" übrigens weniger Regenten im eigentlichen Sinne, sondern vielmehr die spirituelle Schnittstelle zwischen dem Irdischen und dem Himmlischen dargestellt haben.)
Unser Ausflug dorthin sollte uns einiges abverlangen. Bei unserer Ankunft über den Tian'anmen-Platz konnten wir bereits erahnen, dass wir uns durch Besuchermassen ungeahnten Ausmaßes würden wühlen müssen. Dazu unerbittlich knallender Sonnenschein. Die Erkundung der weitläufigen und überwiegend schattenfreien Kaiserstadt wurde somit zu einer kräftezehrenden Angelegenheit. Das führte dann auch dazu, dass der Kulturbanause in uns durch kam, und wir den Besuch nicht so richtig genießen konnten. Irgendwie begann jede Ecke der Anlage gleich auszusehen. Die Sorge, ob man den Ausflug bis zum Ende durchstehen können würde, wurde immer größer. Als dann die mitgebrachten Wasserflaschen geleert waren, kreisten unsere Gedanken ohnehin nur noch darum, ob in der verbotenen Stadt wohl irgendwo auch noch Wasser oder anderes Trinkbares verkauft würde. Naja, wir haben's dann aber doch überlebt (es gab dann auch tatsächlich noch Wasser aufzutreiben, so dass wir nicht verdursten mussten).
Als wir die verbotene Stadt auf der Rückseite verließen, fiel uns auf einem nahen Hügel ein Pavillon auf. Wir nahmen uns vor, am Abend dorthin zurückzukehren. Wie sich dann herausstellte, war die Ausgangsseite der verbotenen Stadt auch nur etwa 10 min. zu Fuß von unserem Hotel entfernt (Das bekommt man gar nicht richtig mit, wenn man in der Reisegruppe den ganzen Tag mit dem Bus kutschiert wird...) Abends am Pavillon auf dem „Kohlehügel" bot sich uns dann ein fantastischer Ausblick über die verbotene Stadt und die Skyline von Beijing. Wir sind immer noch ein bisschen irritiert, dass unser Reiseleiter diesen tollen Aussichtspunkt nicht von sich aus empfohlen hatte...
0 comments