Belém
19:50Heute hat es uns hauptsächlich nach Belém verschlagen, einem alten Stadtteil, der vor langer Zeit mal selbstständig war, dann aber in Lissabon eingemeindet wurde. Hier gibt es zum Beispiel das am Wasser errichtete Entdeckerdenkmal zu bestaunen, welches an die Zeit der Entdecker erinnert, als Portugal noch eine weltweite Seemacht darstellte. Auch der schicke Turm „Torre de Belém“ (Weltkulturerbe!) erinnert an die Glanzzeit des portugiesischen See- und Handelsimperiums. Bei einer Konditorei hier könnte man auch meinen, es mit einem Weltkulturerbe zu tun zu haben. Am „Pastéis de Belém“ stehen die Touristen bis weit auf die Straße hinaus Schlange, um ein Pastel de Nata zu ergattern, kleine Puddingtörtchen, die schon ziemlich lecker sind. Allerdings gibt es hier in Lissabon gefühlt alle fünf Meter einen Laden, der die Dinger verkauft. Zwar sollen die aus Belém nach altem Geheimrezept hergestellt werden und hier am aller-allerbesten schmecken, aber wir hatten dann doch keine Lust, 30 Minuten anzustehen, um uns persönlich davon zu überzeugen. Auf dem Rückweg von Belém nach Bairro Alto, wo sich unsere Unterkunft befindet, haben wir dann noch einen Abstecher zum Cemitério dos Prazeres gemacht, dem Friedhof des Vergnügens. Der Friedhof ist einen Besuch wert, denn er ist so ganz anders als die Friedhöfe, die wir von zuhause kennen. Da die Verstorbenen hier in kleinen, kunstvoll verzierten Häusern liegen, wirkt das ganze ein bisschen so wie ein Dorf der Toten... Tagsüber ist das aber nicht so unheimlich, wie das jetzt klingen mag.
Schließlich sind wir dann heute auch noch mit der alten Straßenbahn Eléctrico 28 gefahren, ziemliches Touri-Ding, aber wir hatten das Glück mal einen Wagen zu erwischen, der nicht zum bersten überfüllt war.
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