Zielhafen aller Yangzikreuzfahrten - wenn denn der Wasserpegel und die Stimmung der Hafenbehörde stimmen - ist die Megacity Chongqing, die seit der Fertigstellung des Staudamms schier unaufhaltsam wächst und sich selbst als größte Stadt der Welt bezeichnet (Je nachdem welche Grenzen man heranzieht, mag das stimmen, wobei der gesamte Verwaltungsbezirk weit über den die eigentliche Kernstadt hinausreicht...). Einen ersten Eindruck von den gewaltigen Ausmaßen dieser Stadt konnten wir auf unserem Weg nach Dazu gewinnen. Dort steuerten wir die "buddhistischen" Baodingshan-Grotten an. Chinesisch-buddhistische und z.T. auch konfuzianistischen Lehren wurden hier in den Fels gemeißelt und - ungewöhnlich für China- farbenfroh gestaltet.
Eine weiterer Programmpunkt auf der Yangzi- Kreuzfahrt führte uns zur sogenannten Steinschatz-Pagode. Die Pagode selbst dient als Treppenhaus, über das man in einen recht kleinen Tempel gelangt. Dieser hat aber für die Chinesen eine umso größere Bedeutung. Hier erklimmt man nämlich geradewegs die Stufen in den Himmel, kann beim Himmelskaiser Hilfe und Glück erbitten und die einzige Himmelsgöttin ganz Chinas bestaunen. Der Besuch hat sich für uns auch so richtig gelohnt: beim Überqueren einer kleinen, aber ziemlich steilen Steinbrücke konnten wir mit jedem Durchgang einen Lebenstag hinzugewinnen.
Dieser Post war von China aus anscheinend nicht durchgegangen:
Am zweiten Tag der Flusskreuzfahrt schipperten wir zunächst mit einem kleineren Boot und dann mit Ruderbooten den Shennongfluss, einem Seitenarm des Yangzi, entlang. Vor allem auf dem Rückweg konnten wir die Ruhe und die beeindruckende Natur an Deck genießen, da so gut wie alle chinesischen Passagiere die obligatorische und für sie essentielle Verkaufsveranstaltung unter Deck verfolgen. Zurück auf dem großen Schiff und weiter flussaufwärts folgten dann die großen "Schluchten": die über 40km lange Qutang- und die 12km lange Wu-Schlucht.












Am Dienstag hatten wir Gelegenheit, uns die Drei-Schluchten-Staumauer am Yangzi anzuschauen. Hier wurde ein Großprojekt mit gigantischen Dimensionen verwirklicht. Die Staumauer dient dem Hochwasserschutz (frühere Fluten hatten in der Region unzählige Menschenleben gekostet), der Energiegewinnung (das Wasserwerk ist das weltweit leistungsstärkste) und der Verbesserung der Schiffahrt, wovon vor allem die boomende Mega-City Chongqing profitiert.
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Den ganzen Sonntag lang wollten wir ebenfalls auf eigene Faust in Shanghai unterwegs sein. Wir schenkten uns daher die eigentlich anstehende Museumstour und streiften lieber weiter durch die Straßen und Parkanlagen. Es tat richtig gut, mal wieder Zeit für sich zu haben... Abends ging es nochmal zurück zum Bund, wo man den besten Blick auf Shanghais Skyline werfen kann. Es ist wirklich kaum zu glauben, welche Menschenmassen hier allabendlich zusammen kommen. Sowas erlebt man bei uns nur bei Großveranstaltungen.
Insgesamt hat uns Shanghai richtig gut gefallen. Die Stadt ist ein echtes Highlight. Während Peking zwar tolle, kulturelle Sehenswürdigkeiten bietet, ansonsten aber nicht sehr lebenswert erscheint, bietet Shanghai den Menschen deutlich mehr. Hier hätte man gut noch einige Tage mehr verbringen können...

















