Das Landesinnere von La Réunion wird durch die drei schon erwähnten Talkessel geprägt. Unsere Unterkunft liegt im Cirque de Salazie im kleinen Dorf Grand ÃŽlet. Von hier aus starten verschiedene Wanderrouten in den Cirque de Mafate, der laut unseres Wanderführers das Zauberwort für jeden Réunion-Liebhaber darstellt. Und so führte uns unsere zweite Wanderung über 700 Höhenmeter hinab in den Krater, der nur zu Fuß oder per Helikopter erreichbar ist. Ziel war das „größte“ der Mafate-Dörfer La Nouvelle. Hier stärkten wir uns mit einem leckeren überbackenen Baguette und konnten hautnah miterleben, was es bedeutet, dass in den Talkesseln ab dem Mittag Wolken aufziehen. Innerhalb von Minuten war von der beeindruckenden Bergkulisse nichts mehr zu erkennen und einen Großteil des Rückwegs wieder hinauf zum Col des BÅ“fs legten wir im Nebel zurück. Dazu wurde es auch noch ziemlich frisch. Wer hätte gedacht, dass wir schon wieder im Sommerurlaub frieren würden…
Unsere erste Wanderung führte uns hoch hinaus auf einen Aussichtspunkt, von dem aus man einen tollen Blick auf die beiden Talkessel Cirque de Mafate und Cirque de Salazie hat, wenn es denn die früh aufziehenden Wolken zulassen. Als Einstiegswanderung hatten wir uns allerdings eine ziemlich anstrengende Strecke ausgesucht, bei der es 1060 Höhenmeter zu bewältigen galt und die dann auch noch ein paar Kilometer länger war, als im Wanderführer angegeben. Interessant war während der Strecke vor allem zu beobachten, wie sich die Vegetation mit zunehmender Höhe immer wieder veränderte. Die üppige Tropenwaldvegetation wandelte sich zu einem Bambuswald, auf halber Strecke hin zu etwas spärlicheren Büschen und steppenähnlichen Grasflächen und zu guter Letzt zu großflächigen Lavaplatten. Der letzte Anstieg war zwar extrem schweißtreibend, aber der Ausblick, mit dem wir belohnt wurden, war die Anstrengung auf jeden Fall wert. Der Rückweg, wir mussten die 1060 Höhenmeter auf gleichem Weg auch wieder hinabsteigen, war zunächst noch ganz angenehm. Der Weg zog sich die letzten Kilometer dann doch sehr lang, da wir irgendwann am Ende unserer Kräfte angelangt waren und die Beine einfach nur noch weh taten. So waren wir dann fast 9 Stunden unterwegs und erreichten unsere zweite Unterkunft auch erst im Dunkeln und viel später als geplant. Wir waren nur noch froh, uns in der Gemeinschaftsküche eine große Portion Spaghetti mit Tomatensoße zu kochen und unsere Energiespeicher wieder aufzufüllen.
Nach La Réunion fliegt man über Paris. Dorthin ging es mit ordentlich Verspätung und mit einem sehr kleinen Flugzeug, das ganz schön wackelte und vor allem bei der Landung ein bisschen das Gefühl von Sicherheit vermissen ließ. Da der Flughafen in Paris (CDG) nicht gerade klein ist, mussten wir uns ziemlich abhetzen, um noch den Anschlussflug zu bekommen. Der Flug nach La Réunion dauert dann ca. 10,5 Stunden. Leider konnten wir dabei nicht nebeneinander sitzen und aufgrund von mehreren recht heftigen Turbulenzen haben wir auch nicht wirklich viel Schlaf bekommen. Dementsprechend k.o. waren wir dann natürlich auch, als wir gegen 7:30 Uhr gelandet sind. Da wir aber erst am Nachmittag in unserer sehr schönen Unterkunft einchecken konnten, verbrachten wir den Vormittag/Mittag in der Hauptstadt Saint-Denis. Hier gibt es zwar nicht viel zu sehen, aber für einen entspannten Start in die Reise war es optimal, gemütlich durch die Straßen zu schlendern,lecker Smoothie aus frischen Früchten zu trinken und sich einen Eindruck vom Leben hier zu machen. Am Nachmittag entspannten wir noch ein wenig am Pool und jetzt geht es früh ins Bett, da morgen früh schon die erste lange Wanderung ansteht.
In diesem Jahr führt uns unsere große Reise wieder auf die Südhalbkugel. La Réunion liegt zwischen Madagaskar und Mauritius im indischen Ozean, also auf ganz Neuem Gebiet für uns.
Nach der doch sehr anstrengenden Reise in Peru im letzten Sommer lassen wird es dieses Mal etwas ruhiger angehen und werden vor allem wandern. Und hier gibt es Einiges zu tun: 3 Talkessel, eine Wanderung zum noch aktiven Vulkan Piton de Fournaise und Wanderungen an der Küste entlang. Gegen Ende der Reise werden wir aber auch ein paar gemütliche Strandtage einlegen und hoffentlich auch ein paar Wale sehen, denn die haben hier gerade Paarungszeit und kommen nah an die Küste heran.
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