Im Herbst des Jahres 2021 hat es uns dann nochmal nach Frankreich gezogen. Über Orléans und Albi ging es zunächst in die Schluchtenregion Gorge du Tarn, danach in die Provence und über die Côte d'Azur in eine weitere Schluchtenregion, nämlich Gorge du Verdon. Alles wundervoll, mit vielen Gelegenheiten für ausgedehnte Wanderungen. Wir werden anscheinend noch richtige Frankreich-Fans...
So eine Reise geht immer viel zu schnell zu Ende.
Aber nach der Reise ist ja bekanntlich vor der Reise.
Wohin es uns wohl das nächste Mal verschlägt…?
Der letzte Tag unseres Korsika-Urlaubs war ausschließlich dem Relaxen und Schlemmen vorbehalten. Nach einem leckeren Frühstück verbrachten wir den Tag am Strand und ließen ihn bei einem leckeren Abendessen ausklingen.
Die letzte Wanderung in unserem Urlaub führte uns ins Innere der Insel. Dort in der Umgebung von Corte liegt das wundervolle Restonica Tal. Eine Umgebung, die man fast schon als eine Art „Yosemite“ von Korsika bezeichnen könnte.
Ziel waren die beiden Bergseen „Lac de Melo“ und „Lac de Capitello“. Nach einer „kürzeren“ Zuwegung steht man vor der Wahl, ob man auf dem Weg nach oben einen vermeintlich leichteren Weg oder doch einen anspruchsvolleren Weg beschreiten möchte. Wir entschieden uns dafür, hinauf den aufregenderen, schwierigeren Weg zu nehmen und hinab den „leichteren“.
Anspruchsvoll sollte die Wanderung dann wirklich werden, wir mussten vorsichtig über Geröll steigen, dann ganz schön kraxeln, und uns teilweise an in den Felswänden installierten Ketten hochziehen.
Belohnt wurden wir immer wieder mit malerischen Ausblicken und als Höhepunkt den beiden umwerfenden Bergseen, die natürlich auch zum relaxten Verweilen einluden.
Auf dem Abstieg zeigte sich dann, dass der „leichtere“ Weg eigentlich nicht wirklich leichter war, eher sogar mühsamer als der Aufstieg. Das unwegsame Gelände forderte uns ab, die meiste Zeit jeden einzelnen Schritt bewusst und mit Bedacht setzen zu müssen. Das erforderte einiges an Konzentration und konnte einen ganz schön zermürben…
Am Mittwoch stand noch aus, dass wir unseren Mietwagen wieder abholen mussten. Der stand ja schließlich immer noch am Ausgangspunkt der Wanderung des Vortags. Es sollte ja wohl nicht allzu schwierig sein, ein Taxi dorthin zu organisieren, oder…?
Leider war es der Rezeptionistin von unserem Hotel aber schlicht unmöglich, ein Taxi für uns zu rufen, da alle Taxen am Flughafen gebraucht wurden. Das hatten wir nun eher nicht erwartet... Nun gut, so kamen wir also unverhofft zu einer weiteren Wanderung und mussten das Auto eben zu Fuß abholen. Wieder hinauf zur Kapelle Notre Dame de la Serra. Nach einer vergleichsweisen kurzen, dennoch anstrengenden, aber auch ganz schönen Wanderung hatten wir unser Auto dann wieder und konnten unsere eigentliche Tagesplanung umsetzen: schließlich wollten wir die beiden Küstenorte L'île Rousse und Saint Florent besuchen. Im Nachhinein muss man sagen, dass die Wanderung zur Kapelle eigentlich sogar das Highlight des Tages war.
L'île Rousse und Saint Florent sind zwar ganz nett, aber irgendwie ähneln sich die Touristenorte dann doch alle sehr. Im Grunde gilt: Kennt man einen, kennt man alle…
Am Dienstag starteten wir am Nachmittag eine Wanderung auf Calvis „Hausberg“, den Capu di à Veta. Die Wanderung wird als mittelschwer angegeben, aber schon der Blick aus dem Tal auf den knapp 700m hohen Gipfel ließ vermuten, dass das letzte Stück bis zum Gipfelkreuz ziemlich anspruchsvoll werden sollte. Der Start der Wanderung liegt an der kleinen Kapelle Madonna della Serra. Die erste Hälfte der Strecke war für uns problemlos machbar und bietet tolle Ausblicke auf die Bucht von Calvi. Die zweite Hälfte wird dann spannender: immer entlang der kleinen Steinmännchen, die einem den Weg weisen, gewinnt man durch die zahlreichen steilen Pfade und einige kleine Klettereinlagen schnell am Höhe. Ganz schön schweißtreibend bei den Temperaturen. Nach einer kurzen Pause am Gipfelkreuz entschieden wir uns, weiter den roten Markierungen zu folgen und den Abstieg in die andere Richtung zu wagen, da wir auf dem Hinweg das ein oder andere Mal zweifelten, wie wir die Stelle auf dem Rückweg bewältigen sollten. Gefühlt war der Abstieg in dieser Richtung wirklich einfacher, wir kamen jedoch natürlich einige Kilometer vom Parkplatz entfernt an und mussten dann einige weitere Kilometer abreißen, um schließlich völlig geschafft das Hotel zu erreichen (und unseren Mietwagen am Startpunkt des Wanderweges zurückzulassen - diesen würden wir halt am Folgetag mit Hilfe eines Taxis wieder abholen…).