Etwas gefrustet vom Mangel an Campingplätzen im Zion entschlossen wir uns kurzerhand, direkt in Richtung Bryce Canyon weiterzufahren und unser Campingglück in einem ca. 50 Meilen entfernten National Forest zu versuchen. Dort steuerten wir, aufgrund unserer schlechten Erfahrung im Zion, bereits den nächstbesten Campground an und fanden problemlos einen Platz. Die 1 1/2 Stunden Fahrt zum Bryce nahmen wir dafür gerne in Kauf. Dort angekommen staunten wir nicht schlecht: auf beiden Campgrounds im Park hätten wir, obwohl es schon Nachmittag war, noch unterkommen können. Nach einem inspirierenden Spaziergang entlang des Rims vom Inspiration- zum Sunsetpoint beschlossen wir, am nächsten Tag wiederzukommen, eine der längeren Wanderungen in den Canyon hinein zu machen und dann tatsächlich im Park zu übernachten.
Am Donnerstag erwartete uns der zweite Nationalpark auf unserer Route durch die Wildnis... Hier war wieder Zelten angesagt. Den Platz konnten wir bereits für eine Nacht von zu Hause aus reservieren, zu unserem großen Glück, wie sich später herausstellen sollte. Auf weitere Reservierungen in den anderen Nationalparks verzichteten wir zu Gunsten unserer Flexibilität. Für eine große Wanderung war heute leider keine Zeit mehr, aber auch mit zwei kurzen Trails haben wir einen guten ersten Eindruck vom einzigartigen Charakter des Parks gewonnen. Am nächsten Tag sollte es dann die beliebte Wanderung durch die Narrows sein, bei der man größtenteils durch einen Fluss läuft. Dafür wollten wir uns für eine weitere Nacht auf dem First-come-first-served Campground nebenan einquartieren. Wir staunten jedoch nicht schlecht, als wir dort schon ziemlich früh am Morgen eine wahnsinnig lange Warteschlange vorfanden. Die Wartezeit hätte mit Sicherheit mindestens 2 bis 3 Stunden betragen, und das ohne Garantie dann auch noch einen Platz zu bekommen. Auch auf den wenigen umliegenden Campgrounds war kein Platz für ein Zelt zu bekommen. Die Stimmung war auf dem Tiefpunkt und wir waren in Sorge: Sollte es in jedem Nationalpark so sein und es das schon gewesen sein mit unserem Vorhaben, in der Wildnis zu campen?
Wer seine Reisekasse nicht am Roulettetisch, beim Blackjack oder am Spieleautomaten verzocken möchte, hat auch vielfältige andere Möglichkeiten, den Abend zu verbringen. Wir haben uns die Cirque du Soleil Show "Ka" angeschaut. Da wir zu Hause schon zwei tolle Shows von Cirque du Soleil gesehen haben, waren die Erwartungen natürlich entsprechend hoch. Wir wurden absolut nicht enttäuscht: die Story war spannend und die Show - besonders durch die unglaubliche Bühnentechnik - einfach atemberaubend und mitreißend. Die Bühne ist frei beweglich und die Artisten bewegen sich teilweise an/auf einer senkrecht stehenden Bühne. Dadurch entstanden unglaublich tolle Effekte und natürlich durfte auch das "Wheel of Death" nicht fehlen...
Anschließend nutzen wir noch unser verbliebenes Resort-Guthaben für ein erstaunlich gutes italienisches Abendessen in "Venedig".
Wir sind mittlerweile im Zion Canyon Nationalpark angekommen. Hier in der Wildnis haben wir leider mit dem Internet zu kämpfen. Deshalb folgen die ausstehenden Posts über Las Vegas später - es gibt nämlich noch viel zu erzählen.