Als wir unseren Urlaub begonnen haben, hatten wir es noch gar nicht auf dem Schirm. Aber irgendwie wurde dann im Allgäu, als wir die vielen Gleitschirmflieger gesehen haben, die Lust geweckt, das auch mal auszuprobieren. Am Tegelberg passte es dann zeitlich nicht mehr. Dafür haben wir dann am Tag unserer Ankunft in Oberstdorf direkt beim Anbieter 'vogelfrei' einen Slot für zwei Tandemflüge am Nebelhorn gebucht. Unsere Flüge standen eigentlich für Freitag Nachmittag an, wobei dann aber auf Grund der unsicheren Wetterlage nicht ganz klar war, ob sie überhaupt durchgeführt werden können. Zum unserem Glück wurde dann aber auch noch ein Slot am Morgen frei, so dass unsere Flüge damit gesichert waren.
Vor den Flügen waren wir natürlich etwas aufgeregt. Aber unsere beiden Piloten Tobi und Manu strahlten eine Souveränität aus, die schnell auch auf uns abfärbte. Und nach dem Start war das dann auch direkt eine ganz entspannte Geschichte, so durch die Luft zu gleiten und die Welt von oben zu betrachten.
Nach so einem tollen Erlebnis kann man dann auch schon mal ins Überlegen kommen, ob es nicht auch toll wäre, mal einen richtigen Kurs zu belegen, bei dem man dann selbst das Gleitschirmfliegen lernt...
Neuer Ort, neuer Berg. Oberstdorf liegt am Nebelhorn und auch hier gibt es wundervolle Wandernöglichkeiten. Zunächst ging es vom Tal aus durch einen schönen Wald entlang an wilden Bachläufen bis hoch zur ersten Station der Bergbahn, der Seealpe. Von hier aus übersprangen wir den weniger schön zu laufenden mittleren Teil des Berges und fuhren mit der Bergbahn bis zur nächsten Station am Höfatsblick. Dann nahmen wir uns den letzten Anstieg vor, zunächst noch auf den ersten Metern auf einem relativ gut ausgebauten Weg, dann über einen Grashang in Richtung Grat und schließlich über einen steinigen, teilweise stahlseilgesicherten Steig, immer weiter bis zum Nebelhorngipfel.
Nachdem wir Montag und Dienstag die Region rund um Füssen mit dem Motorrad erkundet haben und dabei u.a. auch eine kleine Badepause am wunderschön gelegenen Illasbergsee eingelegt haben, sind wir am Mittwochmorgen in Schwangau aufgebrochen. Ursprünglich hatten wir geplant, uns auf den Rückweg zu machen und zwei Tage in München zu verbringen. Allerdings war uns dann doch mehr nach einer kleinen Allgäu-Zugabe und wir haben uns entschieden, bis Samstag in Oberstdorf zu bleiben. Hier ist es wunderschön und wir haben das Gefühl, dass viel zu wenig Zeit übrig ist un alles zu machen was möglich ist.
Kleiner Spoiler: Für Freitag steht ein richtiges Highlight an! (Wenn das Wetter mitspielt...)
Am Sonntag war es dann mal Zeit für eine Wanderung. Und diese entwickelte sich sogar zu einem echten Highlight! Die Wanderung startete in Hohenschwangau wo es zunächst hinauf zur Marienbrücke ging. Hier musste man erst einmal etwas Schlange stehen, da sich eine ganze Schar von Touristen an und auf der Brücke tummelte. Von dort erhält man nämlich einen wundervollen Ausblick auf das märchenhafte Schloss Neuschwanstein. Die meisten Touristen kehren dann wieder um, so dass wir unseren weiteren Weg nach der Brücke dann ungestört fortsetzen konnten. Der Aufstieg auf den Tegelberg war nicht ohne, erforderte teilweise auch kleinere Klettereinlagen, und war damit durchaus anspruchsvoll. Der Weg belohnte einen aber immer wieder mit fantastischen Ausblicken auf die Allgäuregion und das Alpenpanorama. Und auch Schloss Neuschwanstein zeigte sich immer wieder aus unterschiedlicher Perspektive. Auf der Bergspitze genossen wir dann etwas erschöpft, aber glücklich ein paar kühle Radler, bevor es dann entspannt mit der Bergbahn (und abermals atemberaubenden Ausblick) wieder bergab ging.
Im beschaulichen Schwangau bei Füssen haben wir für 5 Nächte eine Ferienwohnung gemietet und können nun etwas zur Ruhe kommen. Die Unterkunft liegt nur 5 Gehminuten vom Forggensee entfernt und wir haben sogar eine Terasse mit Alpenblick. Am Samstag haben wir eine Motorradauszeit genommen, stattdessen einen Spaziergang am See entlang zur Altstadt von Füssen gemacht und abends dann endlich auch mal die bayrische Küche genossen.